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Tschüss Australien - Ein letzter Blick auf den Kontinent, der mehr als 14 Monate mein Zuhause war |
Ich habe es geschafft! Ich sitze tatsächlich im Bus nach Kuala Lumpur! Das mag sich nun nicht sonderlich
spektakulär anhören, aber heute Morgen hatte es nicht wirklich danach ausgesehen. Ich kam total durchgeschwitzt am Busterminal an und wollte mir auf den letzten Drücker noch etwas Proviant für
die 6-stündige Fahrt besorgen – einen hungrigen Florian will ja wirklich Niemand neben sich im Bus sitzen haben. Was dann folgte war Zirkus der Extraklasse: Ich war mit Sicherheit in der
langsamsten Subwayfiliale der nördlichen Hemisphäre. Die gute Dame hat doch tatsächlich ein paar Salatgurkenscheiben gegriffen und dann Alle bis auf Eine zurück in den Behälter geleget.
Anschließend wurde die eine Scheibe der Salatgurke fein Säuberlich auf dem Sandwich plaziert. Erst nach Lagekorrektur und Überdenkung der bevorstehenden motorischen Handlungen hat sich der
Vorgang dann wiederholt. Mit den anderen Belägen verlief es ähnlich. Ich war kurz davor mich häuslich einzurichten, als das Sandwich Kunstwerk dann schließlich doch fertig war
und ich zurück zum Bus hechten konnte. Sowas passiert wohl, wenn man sich bei der Stellenausschreibung vertippt und einen Sandwichautist einstellt. Nun ziehen jedenfalls die endlosen
Palmölplantagen an meinem geräumigen Fernreisebus vorbei und ich habe endlich Zeit, dass Thema von Salatgurkenscheiben auf Neuseeland zu lenken.
King Kong ist grün, aber das interessiert hier Niemanden. Eigentlich könnte der Busfahrer den Film auch abschalten, denn es sind sowieso fast alle am schlafen. Der „VIP-Bus“ hat schließlich nur drei Sessel pro Sitzreihe, die an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen sind. Nur der malaysische Rentner neben mir zockt noch fleißig Fifa auf seiner Psp, als auch ich mich langsam dem Schlaf hingebe. Die Tage auf Koh Tao waren einfach zu anstrengend gewesen, und das voll besetzte Schlafboot hatte mit seinen etwa 170x50cm großen Liegeflächen auch nicht wirklich zur Erholung beitragen können. Anschließend ging es leider nicht direkt in den Bus, sondern zunächst für vier Stunden in einen Minivan. Das ist ja an sich kein Problem, wenn er nicht schon komplett voll gewesen wäre als man begann, sämtliches Gepäck in den Gang zu quetschen und auf die Leute zu werfen. Ich saß eingequetscht an der Tür, die einfach nicht zu gehen wollte, da der letzte Koffer zu groß war. „I have legs, iam sorry!“ Dazu kam, dass die Augen des Fahrers andauernd seitlich abdrifteten. Zunächst dachte ich er wäre müde, doch es war anscheinend eine Behinderung. Jedenfalls war ich die ganze Zeit hellwach, es wäre ja nicht das erste Mal das ich einem Asiaten ins Lenkrad springen müsste ;-) Beim Wechsel in den Bus begann eine Österreicherin, sämtliches Gepäck aus dem Van zu werfen. Ich erklärte ihr, dass ich nach Singapur durchfahre, und mein Gepäck noch ein wenig im Van bleiben muss. „Allesch klar“ Das mein einziger Pulli zu dem Zeitpunkt schon draußen war hat die dämliche Ziege natürlich nicht erwähnt. Egal, der Rucksack war eh zu schwer und wenn es in Australien zu kalt wird muss ich nun halt zwei T-Shirts anziehen.
Ein Sturm zieht auf, und die Bordcrew verteilt kleine, schwarze Kotztüten an alle Reisenden. Der
Hochgeschwindigkeits- Katamaran muss sich ein wenig zurückhalten, da er schon bei halber Fahrt den beachtlichen Seegang als Rampe nutzt, um mit einem lauten Knall wieder in den Golf von Thailand
zu stürzen. Das dadurch entstehende, meterhohe Spritzwasser nimmt mir alle paar Sekunden die Sicht bei Sonnenaufgang auf die ersten kleineren Inseln, die jedoch schon wenig später von der großen
schwarzen Wolkenwand verschlungen werden. Die Wassermassen spielen Boccia mit dem gewaltigen Schiff, und es zieht auch ein wenig in den eigenen Murmeln. Erst jetzt wird mir klar, woher die
Schiffsschaukel ihren Namen hat, denn es fühlt sich wirklich genauso an.
Einen Großteil meines Asien-Stopovers war ich mit Stray unterwegs, was der fleißige Blogleser natürlich weiß. Insgesamt kann ich Stray sehr empfehlen, da durch Guides und eine feste Gruppe eine Art Basis geschaffen wird, um ein fremdes Land zu entdecken. Gerade wenn man alleine reist, hat das viele Vorteile. Auf der anderen Seite ist es genauso gut möglich, Asien komplett auf eigene Faust zu bereisen. Man muss dann halt alle Touren selber buchen, was aber dank zahlreicher Travel shops kein Problem darstellt. Mit Stray hat man mehr Zeit für das Wesentliche, da einem viel organisatorischer Aufwand abgenommen wird.
Hallo! Hier ist wieder euer Lieblingsblogger! Ihr wisst schon, der komische Vogel der barfuss durch den Dschungel wandert und so. Ich bin wieder einige Tage unterwegs gewesen und kann nun endlich den trostlosen Krankenhausbericht eine Etage nach unten verschieben und durch Eindrücke aus dem zentrallaotischen Abenteuerland ersetzen.
Hello again,
Am Dienstagmorgen fand ich mich also beim Stray Office in Bangkok ein und traf dort zunächst nur einen Mann, der offensichtlich auch mitkommen wollte. Wir unterhielten uns eine Zeit lang auf Englisch, wobei ich mir schon nach der ersten Woche einbilde Fortschritte gemacht zu haben. Auf meine Frage „So, whats your name?“ bekam ich dann allerdings die Antwort „Rüdiger!“, und wie sich herausstellte tritt ich meine Reise mit 5 anderen Deutschen und einem Pärchen aus Holland an. Stört soweit nicht, da die meist gesprochene Sprache alleine schon wegen unserem britischen Tourguide Kalie (special K) dennoch Englisch ist und später noch Leute aus Irland, England und Australien hinzukamen. Ich teile mir seit 3 Tagen ein Doppelzimmer mit Jana aus Frankfurt und bin bisher von der Reiseart des Bus-Hoppings sehr begeistert. Man muss sich wenig um Transport und Unterkünfte kümmern und hat dennoch alle Freiheiten, die man sich als Backpacker wünscht und kann auf eigene Faust losgehen, Verweilen oder Weiterreisen wie es einem gerade in den Kram passt.
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Landung in Abu Dhabi |