Ab in den Norden!

Es ist endlich soweit - die Sachen sind gepackt, das Auto ist aufgeräumt und ich bin bestens auf meinen nächsten Roadtrip vorbereitet! Okay, das war alles gelogen. Aber morgen früh geht es wieder los und ich werde mein fast schon geregeltes Leben in Osoyoos hinter mir lassen. Ganze 6 Wochen war ich hier als Früchteschubser beschäftigt und habe dafür neben einem sehr guten Empfehlungsschreiben einen Scheck über 3.486,75 Dollar bekommen. Das ist gar nicht schlecht, erst recht wenn man bedenkt, dass ich mir den Abend immer frei genommen hab und kaum laufende Kosten hier hatte. Netto gibts sogar mehr als Brutto, da das Urlaubsgeld höher ist als die Steuern - da kann man in Deutschland nur von träumen! 

6 Wochen reichen aber auch, um dem Erzfeind #1 wieder zu begegnen: Routine. Man kennt alle Leute, alle Abläufe, alle Gegebenheiten. Die Grenze liegt da irgendwie immer so bei 4 Wochen. Das hat natürlich auch Vorteile, aber als Reisender ist das der Zeitpunkt, wo die Hummeln im Arsch sich wieder bemerkbar machen.

Komplett erlebnislos lief die Arbeit in den letzten Wochen aber nicht ab. Mal musste ich eine Maus aus der Birnenlieferung jagen, mal Miriam gewisse Dinge auf deutsch zurufen, mal Stunden lang bei Weihnachtsmusik arbeiten, was meine Idee war, aber das tut ja nichts zur Sache. Die Aufträge im Packhaus wurden immer spärlicher und damit auch die Schichten - zwei Tage waren komplett frei, andere wurden gekürzt. Meistens war ich damit beschäftigt, mit Kenny Äpfel von einem Ort zum anderen zu karren. Klingt nicht spannend, ist auch nicht spannend. Es sei denn natürlich es läuft Jingle Bells.


Mit Kenny habe ich auch oft meine Freizeit hier verbracht - der Kerl ist ein absoluter Videospiel-Fanatiker. Er hat nahezu alle Konsolen und alle Spiele für alle Konsolen die es gibt - und das sind gar nicht mal so wenige. So verbrachte ich ein paar richtig schön gammelige Abende mit GTA 5 online oder verteilte haarige Schellen (und Grabs… eigentlich nur Grabs) auf dem N64. Uga Uga.


Vor ein paar Tage bin ich um ein Haar in einen Autounfall verwickelt worden. Eine Omi hat mich beim Rechtsabbiegen übersehen, ich konnte im letzten Moment in den Gegenverkehr ausweichen, wo gerade eine Lücke war. Doch nicht in meine rechte Seite Omi, die ist noch rostfrei! Ich hoffe ihre Ohren waren besser als ihre Augen und sie hat etwas vom Hupkonzert mitbekommen.

An diesem Wochenende war dann noch die langersehnte „Staff Party“. Es waren die letzten heißen Tage im Jahr mit über 30°, und nach einem letzten Bad im See ging es den Berg hinauf zum Haus vom Chef. Einmal im Jahr kauft der nämlich einen Obst-Bin voller Alkohol, schmeißt Eis oben drauf und karrt das ganze mit dem Gabelstapler an seinen Pool. Dazu dann natürlich noch ein fettes Buffet und mehr Schnaps als man trinken kann. Das, woran ich mich erinnern kann war ziemlich lustig…


Mein grobes Ziel heißt nun Fort St. John, was ein gutes Stückchen nördlich von hier liegt. Dort hoffe ich, mir einen gut bezahlten Job in der eisigen Wildnis angeln zu können. Auf dem (Um-)Weg dorthin liegen die bekannten Urlaubsorte Banff und Jasper mit den gleichnamigen Nationalparks, wo es so einiges zu Sehen gibt. Über Facebook konnte ich mir eine Mitfahrerin organisieren, die ich morgen früh in Kelowna aufsammeln werde. Dabei gab es dann erstmal ein großes Drama, weil ein anderes Mädel (mit Hund oO) irrtümlich davon ausgegangen ist, dass ich sie mitnehme. Backpacking mit Hund ist aber auch in etwa so sinnvoll wie Rasen mähen mit einer Nagelschere. Oder Nudeln kochen ohne Nudeln. Oder Alufelgen an Einkaufswagen, wobei das schon wieder irgendwie cool wäre… man könnte meinen es ist Zeit, den Eintrag hier zu beenden. Den Nächsten gibts dann irgendwann von irgendwo, vollgepackt mit Erlebnissen vom kommenden Roadtrip durch das Herz der Rocky Mountains!

Cheers, euer Flo / Arnold / Arny / Awesome Guy / Klaus / Florentino / Dude



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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Dienstag, 15 September 2015 10:44)

    Auf geht`s! Wünsche dir viele schöne Erlebnisse und pass gut auf dich auf! :-) Mama